Text und Begründung:
Gemäss Medienberichten (AZ vom 14.11.18 und weitere) werde bei mehreren Wasserkraftwerken im Kanton Aargau der im Rechen angeschwemmte Plastik zusammen mit Schwemmholz und Laub herausgefischt, dann aber gemäss Pro Natura «unbesehen im Unterwasser entsorgt». Das heisst, die in den Rechen vor den Turbinen der Laufkraftwerke verfangen Plastikutensilien werden bei mehreren Kraftwerken zwar herausgefischt, aber dann mit dem natürlichen – für die Natur wichtigen – Geschwemmsel unbesehen unterhalb des Kraftwerks wieder ins Wasser geworfen. Diese Praxis ist ökologisch und ordnungspolitisch inakzeptabel. Der Kanton Aargau ist national bekannt für den ausgezeichneten Auenschutz. Dem ist grosse Sorge zu tragen.
Wärend Littering von Einzelpersonen unter Strafandrohung verboten wird, lassen einzelne Kraftwerkbetreibende angeschwemmten Plastik offenbar einfach wieder in den Fluss zurückführen. Das darf nicht sein: Die Situation betreffend Zivilisationsmüll wie PET und Plastik in den Gewässern hat sich die letzten Jahre verschärft und belastet zusehends auch die Aargauer Gewässer, zu Lasten von Mensch und Umwelt.
Wir ersuchen den Regierungsrat des Kantons Aargau um die Beantwortung folgender Fragen:
- Bei wie vielen Kraftwerken im Kanton Aargau trifft der Sachverhalt zu, dass der angeschwemmte Plastik vor dem Kraftwerk zwar herausgefischt, hinter dem Kraftwerk aber ohne Aussortierung wieder in die Gewässer „gekippt“ wird?
- Ist diese Praxis mit dem Gewässerschutzgesetz und der Litteringgesetzgebung vereinbar?
- Teilt der Regierungsrat die Meinung der Interpellanten, dass der Plastik vom Schwemmholz zu trennen und ordentlich zu ensorgen ist?
- Welche Schritte gedenkt der Regierungsrat einzuleiten, um diese Situation zu verbessern?
