Die SP Aargau ist empört über den nun schon dritten Stellenabbau bei General Electric (GE) an den Standorten Baden und Birr. Das Unternehmen hat es verpasst, in die Weiterbildung zu investieren. Dafür bluten nun – einmal mehr – die Arbeitnehmenden.
Angesichts der Tatsache, dass GE damit mittlerweile über 2000 Stellen zerstört haben wird, mutet es zynisch an, wenn das Unternehmen von einer «Stärkung» der Schweizer Standorte spricht.
Leere Versprechen
Vielmehr ist das Gegenteil der Fall: GE übernimmt keinerlei Verantwortung gegenüber dem Standort Schweiz und gegenüber der Region. Alle Versprechen, mit der Restrukturierung eine nachhaltige Industriestrategie zu verfolgen, erweisen sich als heisse Luft. Offenbar legt es GE darauf aus, die Power-Sparte möglichst schnell abzubauen resp. loszuwerden. Nur wird dieses Vorhaben hinter einer eigentlichen «Salami-Taktik» versteckt.
Weiterbildungsstrategie verpasst
Erst recht verantwortungslos ist dieses Verhalten gegenüber den Arbeitnehmenden, die einmal mehr über die Klinge springen müssen. Sie leiden wie immer am meisten unter dem – bewusst oder unbewusst – kopflosen Verhalten von GE. Es ist für das Unternehmen sicher keine Überraschung, dass das Geschäft mit Gasturbinen mittelfristig nicht erfolgreich sein wird. Vor diesem Hintergrund ist für Gabriela Suter, Präsidentin der SP Aargau, klar: «GE hätte in die Aus- und Weiterbildung der Arbeitnehmenden investieren sollen, um deren Fähigkeiten und Kenntnisse den neuen Entwicklungen und der Energiewende anzupassen.»
Nur Aktionäre und Aktionärinnen profitierten
Stattdessen fährt das Unternehmen eine Abbruchstrategie: Die Sparte wurde als Cash Cow so lange wie möglich benutzt. Davon profitierten aber ausschliesslich die Aktionäre und Aktionärinnen. Und wenn diese keinen Profit mehr daraus ziehen können, stehen die Arbeitnehmenden ohne Perspektive auf der Strasse.
Aktive Industriepolitik verhindert
Die SP erwartet von GE, dass im Rahmen des Konsultationsverfahrens alternative Lösungen ohne Stellenverluste entwickelt werden. Nach dieser erneuten Hiobsbotschaft aus der Industrie sind weiterhin der Regierungsrat und der Bundesrat gefordert: Sie müssen eine aktivere Standort- und Industriepolitik entwickeln und vor allem bei Übernahmen und Verkäufen eine aktivere Rolle zu spielen. Die SP Aargau reichte dazu den Antrag auf Einreichung einer Standesinitiative ein, der leider von der bürgerlichen Mehrheit abgelehnt wurde.