Text:
Der Regierungsrat wird aufgefordert, allen Kindern von Asylsuchenden und vorläufig aufgenomme-nen Ausländerinnen und Ausländern ein Jahr vor dem Eintritt in den Kindergarten den Besuch einer Spielgruppe in der Region zu ermöglichen.
Begründung:
Fachleute sind sich einig, dass in der ersten Lebenszeit wichtige Grundsteine für die individuelle Ent-wicklung gelegt werden. Frühe Förderung ist für Kinder wichtig, um die motorischen, sprachlichen, kognitiven und sozialen Fähigkeiten zu erlernen. Ist dies nicht der Fall, besteht eine erhöhte Gefahr, in der frühkindlichen Entwicklung benachteiligt zu werden. Diese Nachteile wirken sich oft später in ungleichen Startchancen in der Schule, bei der Ausbildung und letztlich auf dem Arbeitsmarkt aus.
Heute ist es Glück und Zufall, ob Kinder von Asylsuchenden und vorläufig aufgenommenen Auslän-derinnen und Ausländern die Spielgruppe besuchen können. Es ist abhängig von der Wohnge-meinde oder vom Zugang zu Freiwilligen-Organisationen, ob der Spielgruppenbesuch möglich ist.
In der Familienunterkunft in Untersiggenthal hat ein Pilotprojekt “Spielgruppen 0-4 in Asylzentren” gute Resultate gezeigt. Die Erkenntnisse daraus sowie die Rückmeldungen von Kindergartenlehrper-sonen unterstützen die Forderung nach einem Spielgruppenbesuch.
Die Argumente sind vielfältig:
• Die Kinder verfügen beim Kindergarteneintritt über altersadäquate und ihrem Potenzial entspre-chende Fähigkeiten.
• Die Eltern erhalten Informationen über die Wichtigkeit der frühkindlichen Förderung und haben erste Kontakte mit dem Schweizer Schulsystem.
• Die Kosten für einen Spielgruppenbesuch sind im Verhältnis zu späteren Fördermassnahmen sehr tief.