Anpassung des Richtplans: Reduktion Siedlungstrenngürtel im Gebiet Neumatte, Hirschthal

Sehr geehrter Herr Regierungsrat, sehr geehrte Damen und Herren

Stellungnahme/Antrag der SP:
Der Reduktion des Siedlungstrenngürtels, um die Gewerbezone “Neumatte” realisieren zu können, soll entsprochen werden. Auf eine Reduktion der Fruchtfolgefläche (FFF) um 0.96 ha ist zu verzichten.Die vorgesehenen Kompensationen in Form von landschaftlichen und ökologischen Ausgleichsmassnahmen sind zu dürftig und durch weitere Massnahmen zu ergänzen (z.B. Revitalisierung von eingedolten Gewässern). Es sei aufzuzeigen, wie die „versprochenen“ zusätzlichen Arbeitsplätze insbesondere der Gemeinde Hirschthal und dem Suhrental Nutzen bringen; resp. wie grösseres Verkehrsaufkommen und Landverbrauch durch allfällig vermehrten Parkplatzbedarf vermieden werden kann.   

Begründungen und Bemerkungen

Der Siedlungstrenngürtel westlich Hirschthal und das Ufer der Suhre wurden bereits früher massiv beschnitten und wird von bestehenden Gewerbe- und Industriebetrieben genutzt. Für die Betriebe, welche in einer Gemeinde gut wirtschaften und für das Weiterbestehen wachsen müssen, soll der notwendige Raum zu Verfügung stehen. Es geht um wichtige industrielle und gewerbliche Arbeitsplätze für die Region. Offenbar besteht in der Gemeinde keine bessere Alternative. Darum begrüsst die SP das Begehren grundsätzlich. 

Positiv zu vermerken ist, dass die Gemeinde und die Firmen ein gemeinsames Grobkonzept entwickelt haben, um die Flächennutzung und Betriebsabläufe zu optimieren und so den Flächenbedarf um 0.5 ha reduzieren konnten. Die Idee eines Parkhauses, welches von mehreren betrieben genutzt werden kann, sollte unseres Erachtens zwingend weiterverfolgt werden. Dabei ist auch eine gemeinsame Tiefgarage zu prüfen.

Die SP stellt aber in Frage, dass für die neu benötigten Flächen (ehemals Fruchtfolgeflächen FFF) kein vollständiger Ausgleich vorgesehen ist. Eine Reduktion von besten Kulturlandflächen ist zu vermeiden (Art..3.Abs 2a RPG, Richtplankapitel L 3.1). Zumal entgegen (!!) dem Planungsbericht, die landwirtschaftliche Kompensationsfläche keine vergleichbare Qualität aufweist! – Aus dieser Sicht wiegt der Verlust von 0.96 ha FFF doppelt schwer und verlangt nach einer weiteren Umzonung aus der vorhandenen Bauzone.

Das Suhreufer soll bei diesem Projekt in einem weiteren Abschnitt überbaut werden. Der Ökoausgleich und eine Förderung der Biodiversität im Suhrental, sollten nicht nur im betroffenen Abschnitt erfolgen, sondern es müssten zwingend auch mögliche Renaturierungen/Revitalisierung von Gewässern in der gesamten Gemeinde geprüft werden. Grundsätzlich muss eine Aufwertung des Gewässerraums ja nicht erst dann erfolgen, wenn eine Überbauung ansteht – sondern dies sollte unabhängig davon vorangetrieben werden; es gibt noch ein grosses Potential. Die Suhre und deren Ufer sollen bekanntlich noch vielerorts bebaut/korrigiert werden (Projekte in Schöftland und Hochwasserschutz weiter oben im Suhrental etc). Jede weitere Bebauung des Gewässerraumes muss umsichtig vorgenommen werden und es ist das Renaturierungspotential des gesamten Tals /der Region zu prüfen und zu nutzten.

Begrüsst wird, dass neben der Aufwertung der Gewässerraumzone auch die Gestaltung des mit der Einzonung entstehenden neuen nördlichen Siedlungsrandes vorgesehen ist. Dies ist in der BNO festzulegen. Auch die Realisierung der Baumreihe entlang der Holzikerstrasse und die ökologischen Massnahmen im Gewerbegebiet sind verbindlich festzulegen. 

Es wird angeregt, die Planung des Aussenraumes gemeinsam anzugehen und dafür einen Landschaftsarchitekten beizuziehen. Um die geschaffenen Naturwerte langfristig sicher zu stellen ist das Areal von der Stiftung Natur und Wirtschaft zertifizieren zu lassen.

Die suggerierte Schaffung von zusätzlichen Arbeitsplätzen für die Region ist wohl die grösste Motivation für eine positive Betrachtung des Projektes. Gerade Hirschthal bietet sich als Arbeits- und Wohnort an (ebenso Nachbargemeinden). Im Bericht wird auch mit der guten Erschliessung geworben. Die Bahnverbindungen Aarau-Hirschthal sind sehr gut. Der Belastung der Strassen im Suhrental soll nicht weiter steigen – darum ist unbedingt anzustreben, dass das ehemals wertvolle Kulturland nicht grossteils für Parkplätze genutzt wird.

Besten Dank für die Berücksichtigung unserer Anträge und Anregungen. 

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