Die SP Aargau fordert eine unverzügliche Verbesserung der Prozesse beim Contact Tracing im Kanton Aargau. Es darf nicht sein, dass vom Bekanntgeben des positiven Testresultats bis zur Benachrichtigung der Kontakte durch die SwissCovid-App mehrere Tage vergehen.
Aktuell steigen die Covid-19-Fallzahlen in der ganzen Schweiz weiter an. Umso wichtiger ist ein schnelles und effektives Contact-Tracing. Mit einer schnellen Warnung können weitere Infektionen verhindert werden. Die SP Aargau begrüsst daher das digitale Contact-Tracing über die SwissCovid-App. Erschreckend ist jedoch das jüngst bekannt gewordene Beispiel eines Aargauer Schülers, der nach dem positiven Testergebnis 42 Stunden auf den App-Code warten musste. Im Anschluss dauerte es erneut zwei Stunden, bis das Umfeld über die App informiert wurde. Und wiederum 16 Stunden, bis sich ein Contact-Tracer bei den Kontakten des Kantischülers meldete.
Mehr investieren
Die SP Aargau fordert, dass die Contact-Tracing-Prozesse im Kanton Aargau umgehend überprüft und optimiert werden. «Für ein effizientes Contact Tracing müssen das positive Testresultat und der SwissCovid-App-Code möglichst zeitgleich versendet werden. Dabei darf es keine Rolle spielen, ob das positive Resultat unter der Woche oder am Wochenende bekannt gegeben wird. Nur so können Neuinfektionen schnell und effektiv verhindert und Ansteckungsketten unterbrochen werden», ist SP-Parteipräsidentin Gabriela Suter überzeugt. Dauert es wie im angesprochenen Fall mehrere Tage, bis mögliche Kontakte informiert werden, können sich bereits weitere Personen angesteckt haben.
Prozesse müssen effizienter werden
In dieser Situation müsste auch der Kanton als Arbeitgeber ein Vorbild sein – und der Wirtschaft zeigen, dass es sinnvoll ist, gerade jetzt in das Personal zu investieren. Dass das Stellenwachstum langsamer ist als das Bevölkerungswachstum, mag positiv sein. Es heisst aber auch, dass die Kantonsangestellten immer mehr Aufgaben bewältigen. Zudem waren viele von ihnen während des Lockdowns noch stärker belastet und grossen Unsicherheiten ausgesetzt. Vor diesem Hintergrund vermisst die SP eine deutlichere, generelle Lohnerhöhung – und erwartet, dass zumindest die vorgesehenen individuellen Lohnerhöhungen voll ausgeschöpft und gezielt bei den tieferen Löhnen angesetzt werden. Sie fordert zudem eine einmalige Entschädigung für alle Mitarbeitenden, die aufgrund der Corona-Krise Mehrbelastungen ausgesetzt waren.
Falls notwendig Stellenprozente aufstocken
Nur dank den Massnahmen des Bundesrates und der Kantone konnte eine Überlastung des Gesundheitssystems im Frühjahr verhindert werden. Nach wie vor ist das Virus eine potenziell lebensbedrohliche Gefahr für viele Menschen. Und auch die wirtschaftlichen Folgen sind katastrophal. Schon jetzt sind wir in einer der grössten Rezessionen seit langem. Ein zweiter Lockdown hätte fatale Folgen. Die Bekämpfung von Covid-19 muss deshalb oberste Priorität haben. «Sollte es notwendig sein, Stellenprozente beim Contact-Tracing zu erhöhen, so muss dies umgehend geschehen. Es wäre fatal hier zu sparen, denn eine weitere Ausbreitung des Coronavirus kostet den Kanton einiges mehr», hält Fraktionspräsident Dieter Egli fest.