General Electric wirft mit der geplanten Schliessung des Werks in Oberentfelden all seine Versprechen über den Haufen. Die Leidtragenden dieser Abbruchstrategie sind einmal mehr die Angestellten. GE darf nicht weiter kopflos handeln und muss auf Kündigungen verzichten.
Die SP Aargau ist einmal mehr schockiert, wie verantwortungslos GE mit seinen Angestellten und dem Standort Aargau umgeht. Nachdem das Unternehmen in den letzten Jahren über 2000 Stellen im Aargau zerstört hat, folgt jetzt mit der Schliessung des Werks in Oberentfelden der nächste Kahlschlag, wo über 550 Menschen um ihre Stelle bangen.
Leere Versprechen
Besonders stossend ist dabei das Kommunikationsgebaren von GE: 2018 wurde der Umzug des Werks in Oberentfelden nach Birr angekündigt – auf den dann im Sommer 2019 doch wieder verzichtet wurde. Jetzt, ein gutes Jahr später sind alle Versprechen wertlos, und GE kündigt wieder einen Stellenabbau im grossen Stil an. Gabriela Suter, Präsidentin SP Aargau, ist empört: «GE führt die Behörden mit dieser Salamitaktik an der Nase herum. Vor allem aber handelt das Unternehmen völlig verantwortungslos gegenüber den Angestellten. In einer sowieso schon schwierigen Zeit sind sie jetzt – einmal mehr – über ihre berufliche Zukunft im Ungewissen.»
Keine Strategie
Alle Versprechen, mit der Restrukturierung eine nachhaltige Industriestrategie zu verfolgen, erweisen sich als heisse Luft. Dazu Dieter Egli, SP-Fraktionspräsident: «Das Unternehmen GE handelt völlig kopflos – oder nach einem perfiden Plan: Es benutzt seine Sparten so lange wie möglich als Cash Cows, um sie dann abzustossen. Eigentlich sollte in die Aus- und Weiterbildung investiert werden, um sich den Herausforderungen der Energiewende anzupassen und langfristig zu wirtschaften. Stattdessen bedient GE mit dieser Abbruchstrategie einmal mehr nur die Aktionäre, während die Angestellten über die Klinge springen müssen.»
Keine Kündigungen
Gemeinsam mit den Gewerkschaften fordert die SP, dass GE nicht mehr weiter kopflos handelt und jetzt endlich Verantwortung übernimmt: Das Unternehmen muss auf die Schliessung des Werks Oberentfelden verzichten. Im Rahmen des Konsultationsverfahrens muss alles unternommen werden, damit es nicht zu Stellenabbau oder gar zu Kündigungen kommt.
Aktive Industriepolitik
Nach dieser erneuten Hiobsbotschaft aus der Industrie begrüsst die SP die Intervention der Kantonsregierung zusammen mit dem Bundesrat. Es braucht aber mehr: Bund und Kanton müssen eine wirkliche Standort- und Industriepolitik entwickeln und vor allem bei Übernahmen und Verkäufen eine aktivere Rolle spielen. Die SP Aargau reichte dazu bereits im letzten Jahr den Antrag auf Einreichung einer Standesinitiative ein, der – unverständlicherweise, wie sich jetzt zeigt – von der bürgerlichen Mehrheit abgelehnt wurde.