Keine Schwerverkehrskorridore durch Wohn- und Naherholungsgebiete

Die SP Aargau stellt das Konzept Ostaargauer Strassenentwicklung «OASE» infrage. Dieses Strassenausbauprojekt aus vergangener Zeit bringt Mehrbelastungen im Agglomerationsraum für die Bevölkerung der Regionen Brugg und Baden. Den Plan der Aargauer Regierung, den Brugger Ast im kantonalen Richtplan trotz starker Bedenken aus den direkt betroffenen Regionen festzusetzen, lehnt die SP ab. 

Obwohl der Regierungsrat richtigerweise aktuell auf eine Richtplanfestsetzung der OASE im Raum Baden-Siggenthal verzichtet, möchte er im Raum Brugg das Projekt weiter forcieren. Dieses Vorgehen lehnt die SP ab. Die örtliche Bevölkerung wurde bisher zu wenig detailliert informiert und die Kritik aus dem Einwohnerrat Windisch vernachlässigt. Da der Regionalplanungsverband „BruggRegio“ und der Stadtrat Brugg positive Stellungnahmen abgegeben haben, gilt dies nun für den Kanton offenbar als Legitimation, den auswärtigen Verkehr aus dem süddeutschen Raum in Zukunft durch die Region Brugg leiten zu können und formell zu starten. 

Schwerverkehr im Siedlungsraum

Grossrat Martin Brügger fordert: «Die Verkehrsplanung im Ostaargau muss auf eine neue Grundlage gestellt werden. Das Risiko, durch das OASE-Projekt Mehrverkehr zu fördern, ist offensichtlich», und erläutert weiter: «Der Raum Siggenthal und die Region Brugg sind schon heute mit hohem Aufkommen von auswärtigem Durchgangsverkehr belastet und würden mit der Umsetzung der OASE noch weiter beansprucht.» Wie im Raum Siggenthal ist auch für die Region Brugg das Risiko von künftigem Mehr- und Schwerverkehr aus dem unteren Aaretal zu erwarten.


Das Strassenbauprojekt OASE basiert auf einem Denkfehler. «Die Zielsetzung „Zentrumsentlastung“ in den Räumen Baden-Wettingen und Brugg-Windisch bedeutet schlussendlich Mehrverkehr im Agglomerationsraum. Die Verkehrsprobleme werden so nur verschoben statt behoben – mitten in die Wohn- und Naherholungsgebiete im Umfeld der Zentren», so Luzia Capanni, Grossrätin aus Windisch.

Wohnquartiere und Naherholungszonen betroffen

Der Regierungsrat hat aufgrund der heftigen Opposition erkannt, wie sehr die Siedlungsräume im Raum Siggenthal-Surbtal belastet würden und hat im Raum Baden vorerst von einer Festsetzung der OASE im Richtplan abgesehen. «Die Bevölkerung will keinen Martinsbergtunnel und keinen verlängerten Autobahnzubringer mitten durch die Wohnquartiere», hält Grossrätin Carol Demarmels fest. Auch der Raum Brugg würde vom Projekt hart getroffen: von Brugg-Lauffohr über das Aufeld bis zum Rütenen-Quartier in Windisch nach Hausen. Dieser Schwerverkehrskorridor würde die Naherholungs- und Landwirtschaftszone des Wasserschlosses und des Auschachens verunstalten sowie die Bevölkerung in den Quartieren der ganzen Region Brugg-Windisch belasten.

Neue Mobilitätskonzepte 

Mit diesem Strassenausbauprojekt würde der Schwerverkehr noch leichter vom süddeutschen Raum her auf die A1 gelangen. Es braucht dringend andere Mobilitätskonzepte und eine Mobilitätsstrategie, welche die Klimaziele respektiert und unsere Naturräume schützt. Das sind wir unserer Umwelt und unseren Kindern schuldig. Die Zukunft bedingt, dass die Herausforderungen im Bereich Abstimmung von Siedlung, Verkehr- und Freiraum so gestaltet werden, dass die Wohn- und Lebensqualität gehalten oder verbessert wird. Das Projekt OASE bewirkt genau das Gegenteil. Die SP Aargau fordert stattdessen unabhängig von diesem übertriebenen Strassenausbauprojekt, dass der Ausbau des öffentlichen Verkehrs sowie des Fuss- und Velowegnetzes vorangetrieben werden.

Mehrverkehr bringt keinen Mehrwert

Die strassenbaufokussierten Zentrumsentlastungen im Projekt OASE sind nur auf Kosten der umliegenden Siedlungsräume möglich und bringen daher keinen Mehrwert für Mensch und Umwelt. Im Gegenteil: Diese Planung bringt Mehrverkehr in die Dörfer. Die SP Aargau stellt das OASE-Projekt infrage und hat grösstes Verständnis für die berechtigten Bedenken und Einwände der Agglomerationsgemeinden rund um die Zentren.

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