Text:
In den Toiletten von öffentlichen Einrichtungen im Kanton Aargau, insbesondere in Bildungseinrichtungen, werden kostenlose Monatshygieneartikel wie Tampons und Binden zur Verfügung gestellt.
Begründung:
Menstruation ist ein Tabu und Menstruation ist politisch. Und das obwohl alle Frauen während rund 38 Jahren menstruieren. Also Frauen haben 456 Mal oder an rund 3’000 Tagen. Während diesen rund acht Jahren sind Hygieneartikel wie Binden und Tampons notwendig.
Die Periodenarmut betrifft weltweit viele Mädchen und Frauen, auch in der Schweiz. Der Kauf von Hygieneprodukten stellt bei einem begrenzten Budget einen erheblichen Aufwand dar.
Der Nationalrat hat 2019 eine Motion angenommen, mit der verlangt wurde, dass die Mehrwertsteuer auf Tampons und Binden von 7,7 auf 2,5 Prozent gesenkt wird. Damit wird endlich anerkannt, dass es sich dabei um lebenswichtige Produkte handelt. In unserer Gesellschaft wird die Menstruation noch immer tabuisiert. Während in allen öffentlichen Gebäuden Toilettenpapier kostenlos zur Verfügung gestellt wird, gibt es weder Tampons noch Binden, obwohl es sich um einen Grundbedarf handelt.
Einige Schulen im Kanton stellen den Schülerinnen heute schon freiwillig Tampons und Binden zur Verfügung. Dies auf Anregung der Schülerinnen und Schüler. Der Kanton Waadt hat im Juni ein Pilotprojekt gestartet und stellt Schülerinnen Hygieneartikel zur Verfügung.
Frauen verdienen weniger als Männer, für viele Dienstleistungen bezahlen Frauen mehr, so auch bei bewirtschafteten WC-Anlagen in den Bahnhöfen. Frauen müssen sich Hygieneartikel kaufen. 50 Jahre nach Einführung des Frauenstimmrechts ist es Zeit den Bedürfnissen von Frauen auf der Toilette gerecht zu werden. Dazu braucht es neben Toilettenpapier auch Tampons und Binden.