Die Zustände bei den Psychiatrischen Diensten des Kantons Aargau und insbesondere bei der Kinder- und Jugendpsychiatrie sind unhaltbar. “Das sind unhaltbare Zustände. Das Fatale daran ist, dass wir nicht verwundert sind, aber die Geschwindigkeit und das Ausmass schockieren uns. Es ist ein Desaster mit Ansage,” meint Colette Basler, Co-Fraktionspräsidentin der SP. Seit Jahren ist bekannt, dass die Zahl der Menschen, welche eine psychiatrische Behandlung benötigen, steigt. Mit Corona hat sich die Situation zusätzlich verschärft.
Die SP warnt und fordert seit langem und wiederholt gebetsmühlenartig: Die Versorgung von kranken Menschen muss oberste Priorität haben. Es ist Ziel und Zweck eines funktionierenden Service Public für Hilfsbedürftige da zu sein. Der Staat ist verantwortlich, dass genügend Personal ausgebildet wird, damit kein Fachkräftemangel entsteht, schon gar nicht im Service Public.
Politische Vorstösse und Appelle verhallten bis jetzt ergebnislos. „Die rechtskonservative Mehrheit im Grossen Rat hat den Staat geschröpft und ausgeblutet mit dem einzigen Ziel Steuern zu senken. Die Politik und somit der Staat hat versagt. Nun muss schnell und pragmatisch gehandelt werden“, fordert Lelia Hunziker, Grossrätin SP. Die bevorstehende Pflegeinitiative tut mehr als Not und ist ein erster, wichtiger Schritt.
Dass der Kanton Aargau mit der Anzahl von gerade mal 0.15 Kinderpsychiater*innen auf 1000 Kinder (Der Schnitt in der Schweiz ist mit 0,32 doppelt so hoch.), fernab vom schweizerischen Durchschnitt sind, zeigt wohin uns die unnötige Sparerei geführt hat. Die SP fordert der Regierungsrat auf, sofort zu handeln und die nötigen Massnahmen einzuleiten. Es braucht zwingend mehr Unterstützung für die Psychiatrischen Dienste des Kantons Aargau, monetär und personell. Für die Wirtschaft konnten in den vergangenen Monaten Hilfsgelder in Millionenhöhe gesprochen werden. Menschen in unserem Kanton, welche psychiatrische Behandlung beanspruchen und für jene, welche diese Menschen pflegen, behandeln und unterrichten, braucht es genügend Ressourcen. Eine schnelle Hilfe dient allen.
Wir danken allen Personen, welche sich in Pflege und Psychiatrie unermüdlich und bis zum Umfallen engagieren und fordern sofort die nötige finanzielle Unterstützung für Verbesserungen! Diese Menschen machten in den vergangenen Monaten Unmögliches möglich und riskierten damit ihre eigene Gesundheit. Der Staat ist in der Pflicht, dem sofort ein Ende zu setzen.