Gesellschaftliche Verantwortung wahrnehmen

Novartis baut wieder Stellen ab. Wieder im Aargau. Es zeigt sich einmal mehr schmerzlich: Steuersenkungen halten weder Unternehmen noch Arbeitsplätze. Der Exodus der Arbeitsplätze aus dem Aargau hält an. Wahre Standortförderung sieht anders aus. Die Leidtragenden sind die Arbeitnehmenden, die kurz vor den Sommerferien mit der Nachricht überrascht wurden.

Ohne Vorankündigung erfuhren die Mitarbeitenden der Novartis in Stein vom erneuten – offensichtlich seit längerer Zeit geplanten – Stellenabbau. Ernüchternd und sarkastisch nehmen sie das zur Kenntnis. Es scheint, als würden sie von der Unternehmensleitung gar nichts Erwarten, schon gar nicht, dass sie als Arbeitnehmende ernst genommen werden und schon gar nicht, dass sich etwas zum Guten wendet. Die Leittragenden sind die Angestellten. Sie blicken in eine ungewisse Zukunft, sie verlieren viel: Arbeit, Perspektive, Vertrauen und werden mit der Salamitaktik an der Nase herumgeführt. „Novartis nimmt als Unternehmen seine gesellschaftliche Verantwortung nicht wahr und lässt Arbeitnehmende in Krisenzeiten und Teuerung im Stich“, mahnt Stefan Dietrich, Co-Präsident SP Aargau. Die Gewinne streichen die Unternehmensleitung und die Aktionär:innen ein.

Das Vertrauen in die Wirtschaftseliten ist tief. Dennoch werden von der Regierung, im Parlament und schlussendlich an der Urne laufend Entscheide zu Gunsten der hochgelobten Wirtschaftselite gefällt. „Jüngst mit der Steuergesetzrevision. Versprochen wurde der scharenweise Zuzug von Firmen und die Schaffung von Arbeitsplätzen“, hält SP Grossrätin Carol Demarmels fest. Das Gegenteil scheint einzutreten. Finanzdirektor Markus Dieth hat nach der gewonnen Abstimmung schon weitere Unternehmer:innenfreundliche Massnahmen in Aussicht gestellt. Und nicht nur das Vertrauen in die Wirtschaft ist tief, auch der Leistungsausweis der Führung. Wie lässt sich sonst der erneute Abbau erklären? 

Die SP Aargau fordert den Regierungsrat auf sich bei der Unternehmensleitung für faire Verfahren und nachhaltige Sozialpläne stark zu machen. Wir fordern die Regierung zu einer Kehrwende in der Wirtschaftspolitik auf: nicht die Perspektive auf tiefe Steuern halten Unternehmen und damit Arbeitsplätze. Es braucht Raum und Möglichkeiten für Innovation und Nachhaltigkeit. Und vor allem suchen Firmen für ihre Mitarbeitende attraktive Standorte – gerade beim aktuellen Fachkräftemangel – es braucht gute ÖV-Anbindungen, Tagesschulen, Kitaplätze, Naherholung, günstiger Wohnraum, Kultur- und Sportangebote. Lelia Hunziker, Grossrätin SP: „Die Regierung, getrieben von den Wirtschaftsverbänden, setzt auf tiefe Steuern, obwohl schon längst klar ist, dass es andere Massnahmen braucht, um Arbeitsplätze zu halten und Unternehmen anzulocken“.

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