Text und Begründung:
“Wenn Kinder den verantwortungsbewussten Umgang mit der Umwelt und den natürlichen Ressour-
cen erlernen, ist die Chance gross, dass sie dieses Wissen ins Erwachsenenalter mitnehmen. Um-
weltbildung ist ein wichtiges Thema.”
Zitat der Fachkonferenz Umweltbildung; Lehrplan 21.
Umweltbildung beschäftigt sich mit der Beziehung Mensch und Umwelt. Im Zentrum stehen die För-
derung der Handlungsbereitschaft und die Befähigung des Menschen zum respektvollen Umgang mit
den natürlichen Ressourcen im Spannungsfeld von individuellen und gesellschaftlichen sowie ökono-
mischen und ökologischen Interessen. Dazu braucht es eine Umweltbildung, die eigene Erfahrungen
und Wahrnehmungen ermöglicht und die Fähigkeit fördert, mit widersprüchlichen Situationen umzu-
gehen. Zentraler Baustein von Umweltbildung ist das ganzheitliche und authentische Erfahrungsler-
nen. Eine wichtige Basis bilden Erlebnisse in und mit der Natur.
Im Programm Natur 2030, für welches der Grosse Rat am 8. September 2020 den Verpflichtungskre-
dit für die 1. Etappe 2021–2025 genehmigt hat, wird das Thema Umweltbildung im Handlungsfeld VI
“Menschen am Wert von Natur und Landschaft teilhaben lassen” aufgegriffen. Unter Ziele und Mass-
nahmen steht, dass zwei neue Angebote für Naturerfahrung und Umweltbildung, primär für Schulen,
Kinder und Jugendliche, in unmittelbarer Nähe von geeigneten Gebieten mit hohen Naturwerten, auf-
gebaut werden sollen.
Neben der öffentlichen Schule bieten auch etliche Umweltverbände und Institutionen Erlebnisse in
und mit der Natur für Kinder und Jugendliche an. Einerseits stellen sie Lehrmittel und Unterstüt-
zungsangebote für Schulen zur Verfügung, anderseits haben sie auch eigene Freizeit-Angebote; so
zum Beispiel das Naturama Aargau mit dem Kinder- und Forschungsclub, wo Kinder zwischen sechs
bis zehn respektive Jugendliche von zehn bis vierzehn Jahren ihre Forscherneugier stillen und die
Natur draussen vor der Tür und drinnen im Museum erleben und beobachten lernen. Oder seit 2021
können Kinder und Jugendliche zwischen sieben und fünfzehn Jahren als Junior Ranger mit den
Hallwilersee Rangern das Gebiet erkunden und lernen dabei die Pflanzen- und Tierwelt und Beson-
derheiten rund um den Hallwilersee kennen.
Mit solchen Angeboten wird die Begeisterung für die Natur geweckt und weitergegeben. Dies ist Vo-
raussetzung, damit sich unsere Gesellschaft auch zukünftig für Artenschutz und für den Erhalt der
Lebensräume und ökologische Aufwertungen einsetzt und bereit ist, die notwendigen Massnahmen
zu finanzieren. Denn nur was man kennt und liebt, will man erhalten.
Für solche Angebote bestehen aber auch Wartelisten, zum Beispiel für das Junior Ranger-Angebot.
Obwohl hier die personellen Ressourcen bei den Leiterinnen und Leitern vorhanden wären, ist aus2 von 2
finanziellen Gründen kein weiterer Kurs möglich, denn die Kurskosten für die 15–18 Nachmittage im
Jahr von rund CHF 15’000.– können nicht alleine mit Elternbeiträgen (Jahresbeitrag CHF 90.–/Kind)
gedeckt werden. Die Teilnahme am Kinder- und Forschungsclub des Naturamas kostet CHF 20.–/
Nachmittag. Damit die Elternbeiträge moderat gehalten werden können, braucht es also noch eine
anderweitige Unterstützung.
Dies veranlasst uns zu folgenden Fragen:
1. Welche Angebote in der ausserschulischen Umweltbildung sind dem Kanton bekannt?
2. Teilt der Regierungsrat unsere Einschätzung, dass diese ausserschulischen Angebote der Um-
weltbildung wertvoll sind und einen Beitrag für die Sensibilisierung und damit auch für den Schutz
der Biodiversität leisten?
3. Gibt es Angebote, welche vom Kanton finanziell unterstützt werden, wenn ja welche? Respektive
kann sich der Regierungsrat eine finanzielle Unterstützung solcher Angebote vorstellen?
4. Was sind die Bedingungen für eine Unterstützung?
5. Ist der Regierungsrat bereit, für diese Unterstützung (weitere) finanzielle Mittel zu budgetieren?