SP Aargau verurteilt jegliche Form von Antisemitismus und Rassismus

Berichte über antisemitisch-motivierte Vorfälle in der Schweiz nehmen stark zu. Sie haben sich in einem kurzen Zeitraum vervierfacht. Es zeichnet sich ein zunehmend verstörendes Bild einer Gesellschaft ab, in der Menschen aufgrund ihrer religiösen Identität beschimpft, gedemütigt, bedroht und sogar – wie neulich in Zürich – lebensgefährlich verletzt werden. Die Gewaltbereitschaft steigt. Das können und wollen wir nicht hinnehmen.

Der aktuell veröffentlichte Antisemitismus-Bericht 2023 des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebundes (SIG) und der Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus (GRA) zeigt eine besorgniserregende Entwicklung in der Schweiz. Der SIG registrierte im Berichtsjahr eine massive und beispiellose Zunahme von antisemitischen Vorfällen, sowohl in der realen Welt als auch online.

Antisemitismus an Aargauer Schulen
Bereits während der Pandemie hat der Antisemitismus zugenommen, insbesondere auf Internetplattformen und in den Sozialen Medien. Professor Peter Gautschi , Pädagogische Hochschule in Luzern, führt diese Zunahme des Antisemitismus auf die starke Ausbreitung von Verschwörungstheorien zurück. Antisemitische Angriffe auf Jüdinnen und Juden haben seit dem terroristischen Überfall und den Morden der Hamas am 7. Oktober 2023 weltweit zugenommen, so auch in der Schweiz. Mit der Messerattacke eines Jugendlichen auf einen jüdischen Familienvater in Zürich erreichten diese Angriffe einen Höhepunkt.
Der nun öffentlich gemachte Fall eines jüdischen Jugendlichen, der an einer Aargauer Bezirksschule beschimpft, geschlagen und bedroht wurde, zeigt, dass Gesellschaft und Politik auch im Kanton Aargau zu lange nicht hingesehen haben. Die Westschweizer Koordinationsstelle gegen Antisemitismus und Diskriminierung zeigte in ihrem Jahresbericht deutlich auf, dass der Antisemitismus in Schulen stark zugenommen hat.
Die Leiterin der Fachstelle Rassismusbekämpfung des Bundes kritisiert, dass Rassismus in der Schweiz weit verbreitet ist . Dem Thema wird an Schulen zu wenig Beachtung geschenkt, und Lehrpersonen fühlen sich nicht ausreichend unterstützt.

Mehr Unterstützung im Bereich Prävention und Intervention
Um dem Antisemitismus den Nährboden zu entziehen, ist es wichtig, Schülerinnen und Schüler, aber auch Lehrerinnen und Lehrer zu sensibilisieren. Aktive Aufklärung und Prävention sind zentral. Hier kommt den Schulen eine Schlüsselrolle zu.
Die SP Aargau sieht die Politik in der Pflicht. Im Bereich der Prävention und Intervention besteht dringender Handlungsbedarf. Es braucht umgehend konkrete Massnahmen und mehr Mittel für die Sensibilisierung und Präventionsarbeit an Schulen und Hochschulen. Es gilt Bildungsinstitutionen im Umgang mit Diskriminierung zu stärken. Unterstützungs- und Weiterbildungsangebote für Lehrpersonen und Schulsozialarbeiter:innen müssen ausgebaut werden und mehr Gewicht bekommen.
Ebenfalls sind weitere, niederschwellige Anlaufstellen an Schulen notwendig. Diese fehlen noch weitgehend. Die Schulen benötigen einen schulinternen Ansprechpartner, wenn es um Diskriminierung geht. Allfällige Reaktionen müssen schnell erfolgen. Antisemitismus und Rassismus werden nicht toleriert.

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