Der Kanton verschweigt: Immer mehr Lehrkräfte ohne entsprechende Qualifikation

Die SP Aargau betrachtet mit grosser Besorgnis die fehlenden Informationen über die Anzahl nicht qualifizierter Lehrpersonen im Kanton. Die fortgesetzte Unterlassung seitens des Kantons Aargau, genaue Zahlen zu diesem Thema bereitzustellen, während der Bund über solche Daten verfügt, ist inakzeptabel. Eine transparente und umfassende Datenlage ist unerlässlich, um die Bildungslandschaft zu verstehen und angemessene Massnahmen im Kampf gegen den Fachkräftemangel an den Aargauer Schulen zu ergreifen.

Die Daten des Bundes zeigen, dass ein bedeutender Anteil der Lehrkräfte im Kanton Aargau nicht über die erforderliche Qualifikation verfügt, insbesondere auf den Stufen des Kindergartens und der Sekundarstufe I. Besorgniserregend ist der Anstieg nicht vollqualifizierter Lehrpersonen auf allen Bildungsstufen. Diese Entwicklung wirft ernsthafte Fragen zur Bildungsqualität an den Aargauer Volksschulen auf.

«Für uns bleibt es unverständlich, warum das Departement BKS nicht in der Lage ist, die erforderlichen Daten bereitzustellen», sagt Grossrat und Mitglied der Bildungskommission Alain Burger. «Die Begründung, dass die Definitionen zwischen den Kantonen variieren, rechtfertigt nicht die Ablehnung der Verantwortung für die Bereitstellung dieser Informationen.» Für die SP ist klar, dass gezielte Massnahmen zur Bewältigung des Fachkräftemangels an den Schulen nur auf der Grundlage zuverlässiger Daten möglich sind.

Pädagogische Hochschule ist gefordert
Es gibt zahlreiche Abgänge junger Lehrpersonen zu Beginn ihrer Berufslaufbahn, oft aufgrund des sogenannten Praxisschocks – die Ausbildung an den Pädagogischen Hochschulen bereitet unzureichend auf den Schulalltag vor. «Deshalb bedarf es klarer Vorgaben an die Pädagogische Hochschule, um die Ausbildung der angehenden Lehrkräfte stärker an der Praxis auszurichten», meint Colette Basler, Grossrätin und Mitglied der Bildungskommission. Die SP sieht daher ein beträchtliches Optimierungspotenzial im Studium an der Pädagogischen Hochschule, insbesondere an der Schnittstelle zwischen Theorie und Praxis.

Studien verdeutlichen, dass unter den beeinflussbaren Faktoren die Lehrperson einen entscheidenden Unterschied ausmacht. Die Kompetenzen der Lehrperson sind daher von entscheidender Bedeutung für die Unterrichtsqualität. Der Mangel an qualifizierten Fachkräften an den Schulen betrifft alle Beteiligten: Schülerinnen und Schüler, Lehrpersonen, Schulleitungen und Eltern. Der Kanton darf die Schulleitungen daher mit diesem Problem nicht länger alleinlassen.

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