Rotes Protokoll vom 11. Juni 2024

Liebe Genoss:innen
Wir gratulieren Carol Binder-Meury und Rosmarie Groux ganz herzlich. Beide wurden am vergangenen Sonntag als Gemeindepräsidentinnen gewählt. Carol in Magden und Rosmarie in Berikon. Herzliche Gratulation!

Heute Stand das Stimmrechtsalter 16 und die Gesundheitspolitik im Zentrum. Heinomol! Was gab das alles zu reden. 

Und: das letzte Mal trafen wir uns im Mai  –  damals gab es kein Rotes Protokoll. Wir waren nach einer kurzen Ratssitzung am Fraktionsausflug. Organisiert von unseren lieben Gspöndli aus Baden. Unten findet ihr ein paar Impressionen von diesem schönen Nachmittag. 

Am Freitag ist 14. Juni ist Feministischer Streiktag. Der Kanton hinkt, er hinkt hinterher. Das sagen nicht nur die Feminist*innen landauf, landab, sonder heute steht es auch im Blick. Am 1. Juli tritt das revidierte Sexualstrafrecht in Kraft und der Aargau ist nicht parat. Wir haben heute entsprechend Vorstösse eingereicht, die Nachfragen, wo der Kanton steht und wie er gedenkt, diese klar bestehende Lücke rasch zu schliessen.

Aber auch sonst ist der Kanton feministisch nicht ausreichen rasch unterwegs und deshalb veranstaltet das Feministische Streikkollektiv Aargau einen grossen FeminisTisch am Streiktag am Freitag auf dem Theaterplatz in Baden. Ab 17 Uhr stellen verschiedene Redner*innen die fünf Streikforderungen an die Aargauer Regierung vor. Weitere Informationen zum Tag findet ihr hier.

Die fünf Forderungen an die Regierung: 

  1. Genügend Schutzplätze für betroffene häuslicher Gewalt und Sockelbeitrag für das Frauenhaus Aargau-Solothurn
  2. Wiedereinführung der Fachstelle für Gleichstellung
  3. Ausreichend Schutz und Sicherheit für geflüchtete Frauen und queere Personen
  4. Arbeitsbedingungen für Pflegefachpersonen massiv verbessern
  5. Aufbau und Unterhalt eines flächendeckenden Sexualkundeunterricht

Die Forderungen kann man in einem Appell unterstützen. Es fehlen noch einige Unterschriften. Also klickt drauf und unterzeichnet.

Wir sehen uns am Donnerstag in Baden und lesen uns in 2 Wochen wieder.
Wir wünschen Euch schöne Sommertage.


Solidarisch
Mia, Lelia, Alain, Rolf

Vertraut der Jugend! Ja zu Stimmrechtsalter 16
Im Herbst kommt das Stimmrechtsalter 16 im Kanton Aargau zur Abstimmung. Die Vorgeschichte: 2021 forderten wir gemeinsam mit weiteren Parteien das Stimmrecht auf 16- und 17-jährige Aargauer:innen auszudehnen. Der Grosse Rat lehnte das Anliegen knapp ab. Daraufhin sammelte eine Gruppe Jungpolitiker:innen aus fast allen Jungparteien Unterschriften. Dreimal dürft ihr raten, welche Jungpartei gegen jegliche Ausweitung der politischen Rechte ist. Heute durfte der Grosse Rat eine Empfehlung dazu abgeben. Wir erklärten erneut, warum es höchste Zeit für das Stimmrechtsalter 16 ist. Der demographische Wandel führt dazu, dass die Jungen immer weniger vertreten sind. Demokratie muss gelernt werden. Im Aargau gibt es sogar ein extra Schulfach zur politischen Bildung. Der Kanton Glarus kennt das Stimmrechtsalter 16, Österreich auch und macht mit der frühen Mitbestimmung gute Erfahrungen. Die Gegnerschaft meint, die Jungen wollen das gar nicht und wenn doch, wären sie nicht fähig dazu. Das kommt uns leider bekannt vor. Auch bei der Einführung des Frauenstimmrechts hiess es, die Frauen wollen die Mitbestimmung gar nicht und wenn doch, wären sie nicht fähig dazu. Auch damals brauchte es mehrere Anläufe und es vergingen Jahrzehnte bis zum Erfolg. Gschämig! Aber zurück zur Grossratsdebatte: Wer sich in jungen Jahren ernst genommen fühlt, wird dadurch geprägt und wird sich auch später aktiv an unserer Demokratie beteiligen. Dem Grosse Rat mit einem Durchschnittsalter von 57 waren die Jungen egal. Mit 75 zu 58 Stimmen empfiehlt er die Initiative zur Ablehnung. Schade, einmal mehr eine Chance verpasst. Im Herbst darf nun die Stimmbevölkerung entscheiden, ob wir im Aargau die Demokratie stärken wollen. Wir vertrauen der Jugend und freuen uns auf den Abstimmungskampf.
 

Gesundheit: Zangengeburt – das Kind ist geboren!
Die Beratung der gesundheitspolitischen Gesamtplanung (GGPl) war für die Ratsmitglieder, welche nicht Teil der Gesundheitskommission (GSW) sind, ziemlich herausfordernd. Bereits in der Beratung zur Strategie wurden Grundsatzfragen diskutiert. Stehen wir gleich für Planwirtschaft, nur weil wir gemeinsam mit der Regierung wollen, dass es weniger unnötige Eingriffe und Behandlungen gibt und damit Kosten gesenkt werden können? Natürlich nicht. Bloss ist auch nach den Abstimmungen vom letzten Sonntag klar, dass der Druck auf die Kosten hoch bleibt und die Politik hier dringend Hand anlegen muss.

Notfallversorgung – Luftrettung – Prävention – Rehabilitation – Hausärzt:innen – Versorgungsregionen in Längen und Breiten. Die Debatte über die einzelnen Strategiepunkte dauerte fast den ganzen Sitzungstag und glich über weite Strecken einem Stelldichein der Kommissionsmitglieder garniert mit Stimmen aus den Stiftungsräten und Vorständen verschiedener Gesundheitsverbände und Institutionen aus dem ganzen Kanton. Ja, auch in der Kantonalen Gesundheitspolitik regiert die Lobby mit. Natürlich liessen sich Bürgerlich-Konservativ auch nicht die Chance entgehen, einmal mehr einen (Teil-) Verkauf der Kantonsspitäler in die Strategie aufzunehmen.

Langer Rede kurzes Fazit: 
Die heutige Beratung der GGPl im Grossen Rat ergab ein durchzogenes Resultat. Wir haben den Präventionsbeitrag nicht auf 0.4% erhöht, dafür aber Gesamtwirtschaftliche Leistungen (GWL) für Rehakliniken gesprochen. GWL für Spitex hingegen wurde gestrichen. Dafür wurde das unsägliche Bewerbungsverfahren für die Pflegeheime für die Listung gestrichen: juhui! Das Bonus-Malus-System für Asisstenzärzt:innen blieb in der Strategie stehen, die Teilveräusserung von Aktien blieb ebenfalls. Dafür wurde die Anlaufstelle der Versorgungsregionen auf “rund ums Alter UND der Gesundheit” ergänzt.  Nun geht es weiter auf Gesetzesebene.

Buchs goes Kinderbetreuung

In ihrem Postulat “Kinderbetreuung – weiterhin ein Trumpf von Buchs” forderte Tatjana Lambrinoudakis 2021, dass mehr Familien in den Genuss von Gemeindebeiträgen – welche im Rahmen des KiBeG ausbezahlt werden – kommen. Durch den Vorstoss der SP sollen mehr Familien von Beiträgen für die Kinderbetreuung profitieren. Die Bearbeitung liess auf sich warten.  Jetzt liegt der Vorschlag des Gemeinderates vor. Die SP Buchs freut sich sehr, auch wenn man sich noch mehr Unterstützung erwünscht hätte. 

Nebst diesem Erfolg ist nun klar, dass der Steuerfuss auf 118% festgesetzt wird. Wie die SP Buchs, hat auch der Regierungsrat erkannt, dass diese 118% nötig sind. Mindestens. Die SP Buchs bleibt dran und ist gespannt, was in Buchs trotz klammer Finanzlage weiterhin erreicht werden kann.

Obersiggenthal: Wasserplausch für alle Kinder und Jugendlichen

Schüler*innen sollen in Obersiggenthal gratis schwimmen: Die SP-Fraktion fordert freien Eintritt ins Schwimmbad für Kinder und Jugendliche während den Sommerferien. Nicht alle Kinder fahren in den Sommerferien weg. Und was gibt es Schöneres, als fern dem Schulalltag einen Chöpfler zu wagen, auf der Wiese zu fläzen oder eine Glace zu schlecken. Der Vorstoss wird am 13. Juni eingereicht. Nun drücken wir den Schüler*innen die Daumen am 13. Juni, dass die Obersiggenthaler Badi-Party im Sommer steigt und uns allen wünschen wir baldmöglichst Wetter, welches Badi-feeling aufkommen lässt. 

  • Postulat der SP-Fraktion (Sprecherin Carol Demarmels, Obersiggenthal) vom 11. Juni 2024 betreffend Ganzheitliche Wachstumsanalyse Kanton Aargau 2050
  • Interpellation Mia Jenni, SP, Obersiggenthal (Sprecherin), Lelia Hunziker, SP, Aarau, vom 11. Juni 2024 betreffend Umsetzung Sexualstrafrechtsreform in der Staatsanwaltschaft des Kantons Aargau
  • Interpellation Mia Jenni, SP, Obersiggenthal (Sprecherin), Lelia Hunziker, SP, Aarau, vom 11. Juni 2024 betreffend Schutz queerer Lehrpersonen und fachgerechte Sexualaufklärung
  • Interpellation Lelia Hunziker, SP, Aarau (Sprecherin), Mia Jenni, SP, Obersiggenthal, vom 11. Juni 2024 betreffend Umsetzung Sexualstrafrechtsreform in der Kapo Aargau
  • Interpellation Lelia Hunziker, SP, Aarau (Sprecherin), Mia Jenni, SP, Obersiggenthal, vom 11. Juni 2024 betreffend Sensibilisierung der Strafverfolgungsbehörden im Umgang mit Hassdelikten im Netz
  • Interpellation Lelia Hunziker, SP, Aarau (Sprecherin), Mia Jenni, SP, Obersiggenthal, vom 11. Juni 2024 betreffend Umsetzung Sexualstrafrechtsreform in der Kapo Aargau

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