Förderprogramm Energie braucht dringend mehr Mittel

Die SP Aargau stimmt der Weiterführung des Förderprogramm Energie im Gebäudebereich grundsätzlich zu. Um die Dekarbonisierung und die Energieeffizienz des Gebäudesektors schneller vorantreiben, braucht es aber dringend mehr Mittel und verbindliche Vorgaben. Andernfalls werden die Klimaziele nicht erreicht.

Das eidgenössische Klimagesetz schreibt vor, dass die Gebäude in der Schweiz bis 2050 vollständig dekarbonisiert werden müssen. Konkret müssen im Kanton Aargau innert 25 Jahren 157’841 Gebäuden dekarbonisiert werden. Davon werden heute 63% immer noch mit Öl, Gas oder elektrisch beheizt. Das bedeutet, dass in den kommenden 25 Jahren 4’000 Heizsysteme pro Jahr ersetzt werden müssen. In den letzten Jahren wurden aber nur rund 1’500 Heizsysteme pro Jahr dekarbonisiert. SP-Grossrätin Gabi Lauper rechnet vor: «Bei einer gleichbleibenden Geschwindigkeit wäre das Ziel erst im Jahr 2090 erreicht». Bei der Sanierung der Gebäudehüllen sieht es noch schlechter aus: Im Aargau warten noch rund 100’000 Gebäude mit schlechter Wärmedämmung auf eine Sanierung. Bisher wurden jährlich nur rund 300 Häuser saniert. Dank den höheren Bundesmittel könnten es nun 430 Gebäude sein. Das bedeutet aber, dass bis ins Jahr 2256 gewartet werden muss – also noch 232 Jahre – bis alle Häuser saniert wären.

Der Kanton Aargau muss deutlich mehr tun
«Die SP Aargau erwartet, dass der Regierungsrat den gesetzlichen Auftrag sehr ernst nimmt, auch im Gebäudebereich bis 2050 das Netto-null-Ziel zu erreichen» betont Nora Langmoen, Co-Präsidentin der SP Aargau. Darum muss der Aargau die gleichen Subventionen wie im Kanton Graubünden ausschütten und damit vor allem die Heizungssanierungsraten massiv steigern. Konkret fordert die SP Aargau deshalb, dass der Verpflichtungskredit auf insgesamt 525 Millionen Franken erhöht wird. Denn nur auf diesem Weg hat der Kanton noch eine Chance, im Gebäudebereich die gesetzlich vorgeschriebenen Klimaziele zu erreichen. Verglichen mit den Ausgaben für den Strassenbau sind jährliche Netto-Ausgaben von 53 Millionen Franken für den Klimaschutz durchaus vertretbar und verhältnismässig.

Verbote sind auch wirtschaftlich sinnvoll
Nachhaltige Heizsysteme sind heute günstiger als die reinen Betriebskosten von fossilen Heizsystemen. Deshalb wäre auch ein Verbot von klimaschädlichen Heizsystemen – wie es die Kantone Zürich, Basel-Stadt, Basel-Land und Glarus kennen – aus klimagesetzlichen und wirtschaftlichen Gründen sinnvoll, findet die SP Aargau. So könnten die Gelder des Gebäudeprogramms lediglich für jene Fälle eingesetzt werden, in denen wegen lokalen Besonderheiten deutliche Mehrkosten entstehen sowie für die Sanierung der Wärmedämmung bei Altbauten – da hier die Sanierungskosten deutlich höher als die Einsparungen sein werden.

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