Die verheerenden Klimakatastrophen der letzten Zeit, wie jüngst in Spanien, verdeutlichen einmal mehr: Die Zeit zu handeln ist JETZT. Um die Dekarbonisierung und Energieeffizienz im Gebäudesektor schneller voranzutreiben, braucht es dringend ausreichend finanzielle Mittel sowie verbindliche Vorgaben.
Das vom Volk genehmigte eidgenössische Klimagesetz verpflichtet die Schweiz, ihre Gebäude bis 2050 vollständig zu dekarbonisieren. Konkret bedeutet das für den Kanton Aargau, dass in den nächsten 25 Jahren 157’841 Gebäude von fossilen Brennstoffen auf klimafreundliche Alternativen umgestellt werden müssen. Heute werden noch 63% der Gebäude im Kanton Aargau mit Öl, Gas oder Strom beheizt. SP-Grossrätin Gabi Lauper macht die Dringlichkeit deutlich: «In den nächsten 25 Jahren müssen jährlich rund 4’000 Heizsysteme ersetzt werden. Zudem weisen rund 100’000 Gebäude eine unzureichende Wärmedämmung auf. Der Handlungsbedarf ist enorm.»
Verbot von fossilen Heizsystemen per 2035
Die SP Aargau plädiert für ein Verbot von klimaschädlichen Heizsystemen per 2035. In den Kantonen Zürich, Basel-Stadt, Basel-Land und Glarus wird dies bereits praktiziert. Mit dem Förderprogramm Energie sollen finanzielle Anreize geschaffen werden, damit Hauseigentümer:innen schneller auf umweltfreundliche Heizungen umsteigen, an Fernwärmenetze anschliessen, Photovoltaikanlagen installieren und ihre Gebäude besser isolieren. Nachhaltige Heizsysteme sind inzwischen sogar günstiger als die laufenden Betriebskosten fossiler Heizsysteme. Eine systematische Aufklärung über Einsparungen und Nutzen könnte den Prozess beschleunigen.
Kürzungen auf Bundesebene gefährden Klimaziele
Im Juni 2023 hat das Volk das Bundesgesetz über die Ziele im Klimaschutz, die Förderung von Innovationen und die Stärkung der Energiesicherheit (KIG) klar angenommen. Das Gesetz sieht zusätzliche Mittel von jährlich 200 Millionen Franken für ein Impulsprogramm im Gebäudebereich vor, das ab Anfang 2025 starten soll. Aufgrund der aktuellen Spardiskussionen auf Bundesebene ist jedoch zu befürchten, dass diese Mittel für kantonale Förderprogramme ab 2027 gekürzt werden und es zu Änderungen bei den unterstützten Massnahmen kommt. Daher soll das aargauische Förderprogramm statt wie ursprünglich geplant um vier Jahre, nur um zwei Jahre bis 2026 verlängert werden. «Dieser Kürzungsvorschlag kann nicht toleriert werden, denn er widerspricht klar dem Wählerwillen», so Nora Langmoen, Co-Präsidentin SP Aargau. Das Impulsprogramm gemäss KIG soll das bestehende Gebäudeprogramm ergänzen und einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung des Klimaziels 2050 leisten.
Aargauische Förderbeiträge unter dem schweizerischen Durchschnitt
Die SP Aargau fordert die Fortführung des Förderprogramms Energie und eine deutliche Erhöhung der Mittel im Vergleich zu den bisherigen Anträgen des Regierungsrats. Die Förderbeiträge des Kantons Aargau liegen noch immer weit unter dem schweizerischen Durchschnitt. Dies gefährdet die Erreichung der Klimaziele im Gebäudebereich. Der im Sommer veröffentlichte Monitoringbericht zeigt, dass die Ziele nur mit zusätzlichen Anstrengungen und einer Erhöhung der Fördermittel erreicht werden können.