Das Naturschutzprogramm Wald hat sich als wesentliche Massnahme für den Erhalt der Biodiversität und die Förderung einer intakten Ökologie im Kanton Aargau erwiesen. Die SP Aargau fordert jedoch zusätzlich konsequentere Massnahmen im Bereich Gewässerschutz und die Schaffung von Feuchtgebieten.
Konzepte für eine nachhaltige ökologische Infrastruktur
«Wir müssen sicherstellen, dass die ökologische Infrastruktur im Aargau auch in Zukunft stabil bleibt und die Biodiversität langfristig gesichert ist», so Martin Brügger, Grossrat der SP Aargau. «Die 6. Etappe des Naturschutzprogramms Wald ist ein Schritt in die richtige Richtung, aber wir müssen auch bei der Vernetzung von Naturschutzgebieten und der Förderung von Feuchtgebieten nachlegen. Zusätzlich muss die Neophytenbekämpfung im Wald endlich angepackt werden. – Generell müssen die Forstbetriebe für die Naturschutzarbeiten kostendeckend entschädigt werden».
Die SP Aargau fordert den Kanton auf, den Aktionsplan der Strategie Biodiversität Schweiz 2017 konsequent umzusetzen. Bis 2030 sollen mindestens 17 Prozent der Kantonsfläche als Naturschutzgebiete ausgewiesen werden, um eine bessere Vernetzung ökologisch wertvoller Flächen zu gewährleisten und die Qualität bestehender Gebiete zu verbessern.
Gewässerschutz konsequent umsetzen
Ein weiterer zentraler Punkt für die SP Aargau ist der Gewässerschutz. Die SP Aargau verlangt, dass der Kanton sicherstellt, dass Gewässer im Aargau frei von Pestiziden und Mikroplastik sind. Das Reinhaltegebot muss strikt eingehalten werden, um die Wasserqualität zu sichern und die Ökosysteme gesund zu halten.
Unterstützung des Rahmenkredits für die 6. Etappe
Die SP Aargau unterstützt den beantragten Rahmenkredit von 8,752 Millionen Franken für die Jahre 2026–2031 zur Fortsetzung des Naturschutzprogramms Wald. Gleichzeitig gibt die SP zu bedenken, dass dieser Betrag als minimaler Ansatz betrachtet werden sollte. «Es muss sichergestellt werden, dass der Naturschutz für die Forstbetriebe auch wirtschaftlich tragbar ist», so Gabi Lauper, Grossrätin der SP Aargau.
Freiwilligkeit stärken und Lücken schliessen
Die SP Aargau beurteilt die Freiwilligkeit bei der Umsetzung zwar grundsätzlich als positiv, weist jedoch darauf hin, dass in der Vergangenheit nicht alle Forstbetriebe die Vorgaben des Kantons konsequent umgesetzt haben. Dies gefährdet die angestrebten Vernetzungskorridore. «Wir brauchen eine stärker verbindliche Form der Freiwilligkeit, um Waldeigentümer besser zu motivieren und die noch bestehenden Lücken im Programm zu schliessen», so Gabi Lauper. Der Kanton sollte neben finanziellen Anreizen auch eine intensivere Beratung prüfen, um die Forstbetriebe zur Teilnahme am Programm zu bewegen.
Schaffung von Feuchtgebieten als Massnahme gegen Klimaerhitzung
Die SP unterstützt den vorgesehenen Finanzbedarf von 2,9 Millionen Franken zur Schaffung von Feuchtgebieten im Wald. Damit sollen jährlich 20 Hektar Feuchtgebiete im Wald gesichert werden, was bis 2040 zu insgesamt 300 Hektar neuer Feuchtlebensräume führt. «Die Wiedervernässung im Wald schafft nicht nur neue ökologisch wertvolle Lebensräume, sondern ist ein wesentlicher Beitrag für den Erhalt gefährdeter Arten und eine effektive Massnahme gegen die Folgen des Klimawandels», ist Gabi Lauper überzeugt.
Verlässlichkeit gegenüber Umweltverbänden
Mit diesem Kredit stehen die Mittel zur Verfügung, um den im Grossen Rat mit 129:0 genehmigten Gegenvorschlag zur Gewässer-Initiative im Bereich Wald umzusetzen. «Eine Kürzung des Kredits würde das Vertrauen der Umweltverbände und die Zusammenarbeit mit dem Kanton gefährden», gibt Martin Brügger zu bedenken.