Die SP Aargau fordert eine Erhöhung des Kredits für das Programm Natur 2030 um 2 Millionen Franken auf insgesamt 20 Millionen Franken, um den Rückgang der Biodiversität nachhaltig zu stoppen und die ökologische Infrastruktur im Kanton weiter zu sichern. Trotz erfolgreicher erster Etappe (2021–2025) sind zusätzliche finanzielle Mittel und ein verstärkter Einsatz von Fachressourcen notwendig, um gemeinsam mit der Landwirtschaft, aber auch im Siedlungsgebiet, ökologische Aufwertungsprojekte voranzutreiben.
Mit der 1. Etappe (2021–2025) des Programms Natur 2030 konnte bereits viel erreicht werden. Die getroffenen Massnahmen reichen jedoch nicht aus, um den Rückgang der Biodiversität massgeblich und nachhaltig zu stoppen. Grossrätin Gabi Lauper stellt fest: «Wir haben einen ausgewiesenen Handlungsbedarf – und schnelles Handeln ist angezeigt. Die Sicherstellung der ökologischen Infrastruktur ist von grösster Wichtigkeit, gerade in Gebieten, wo es nur wenige, kleine und/oder isolierte Schutzgebiete hat. Das Programm Natur 2030 muss deshalb neben den beiden anderen Programmen LABIOLA und Waldnaturschutzprogramm unbedingt weitergeführt werden und genügend finanzielle Mittel erhalten.» «Der Regierungsrat soll sich zudem auf Bundesebene dafür einsetzen, dass die Bundesgelder nicht gekürzt werden», fordert Gabi Lauper. Grossrat Martin Brügger doppelt nach: «Die notwendigen Massnahmen müssen schnell, einfach und effizient umgesetzt werden können. Dafür braucht es auch genügend personelle Ressourcen in den kantonalen Fachabteilungen. Bei Grossprojekten wie Hochwasserschutz, Meliorationen oder Materialabbau ist immer auch ein Mehrwert für die Natur zu realisieren. Zudem muss die Zusammenarbeit mit den Landschaftskommissionen der Gemeinden verbessert werden.»
Gemeinsam mit der Landwirtschaft sollen vermehrt ökologische Aufwertungsprojekte umgesetzt werden, ohne dass Fruchtfolgeflächen verloren gehen. Martin Brügger erinnert an die Worte von Dr. Fischer Sigwart aus dem Jahr 1911, der für die Naturforschende Gesellschaft schrieb, dass die Gelbbauchunken zu jedem Bauernhof gehören wie die Schwalbe. Doch wo sind die Gelbbauchunken geblieben?
Die Sensibilisierung der Bevölkerung resp. Grundeigentümerschaft betreffend Minimierung von versiegelten Flächen (z.B. Schottergärten) soll intensiviert werden. Die SP Aargau begrüsst, dass in der Etappe 2026-2030 auch finanzielle Mittel für die Schaffung von Feuchtgebieten im Siedlungsraum vorgesehen sind, entsprechend dem vom Grossen Rat mit 127:0 Stimmen angenommenen indirekten Gegenvorschlag zur Gewässer-Initiative.
Aufgrund des ausgewiesenen Handlungsbedarfs fordert die SP Aargau, dass der beantragte Kredit um 2 Mio. Franken auf total 20 Mio. Franken erhöht wird.