Bereit für das höchste Exekutivamt

Einige SP-Mitglieder treten bei den Kommunalwahlen 2025 erstmals für das höchste Exekutivamt in ihrer Gemeinde an. Wir haben mit vier Kandidat:innen gesprochen. Zwei von ihnen bringen Erfahrung aus dem Stadt- oder Gemeinderat mit. Was sie antreibt und was sozialdemokratische Politik auf kommunaler Ebene bedeutet, erzählen sie im Interview.
  1. Was hat dich dazu bewogen, für das höchste Amt in deiner Gemeinde zu kandidieren?

    Luzia: Das Präsidium ist frei. Die SP ist mit knapp 30 Prozent Wähler an teil stärkste Kraft. Ich bin parat, die neue Gemeindepräsidentin von Windisch zu werden. Nach 5 Jahren Grossrat und 8 Jahren Einwohnerrat mit Faktionspräsidium will ich mich voll der Politik widmen und Windisch sozial und nachhaltig weiterentwickeln.
    Adrian: Nach der Wahl des aktuellen US-Präsidenten war ich einen Tag lang total niedergeschlagen. Wie konnte so etwas passieren? Aber dann habe ich mir gesagt: Jetzt braucht es starke, vernünftige Politikerinnen und Politiker. Das hat den Ausschlag gegeben. Wenn in Wettingen ein neuer Gemeindeammann gewählt wird, soll die SP kandidieren! Ich merkte, dass ich die richtige Person für das Amt in Wettingen bin. Jetzt will ich das machen!
    Lukas: Bei den Stadtratswahlen erzielte ich mit Abstand das beste Resultat, da stellte sich für mich die Frage der Kandidatur fürs freiwerdende Stadtpräsidium. Viele motivierende Rückmeldungen aus der Bevölkerung ermutigten mich, diese Verantwortung zu übernehmen.
    Claudia: Als bisherige Stadträtin bin ich mit den kommunalen Abläufen vertraut. Als Grossrätin bin ich gut vernetzt und kenne die politischen Themen. Ich bringe Wissen, Erfahrung und strukturiertes Denken mit. Das Amt reizt mich als grosse Herausforderung und Chance, welche ich gerne anpacke, nachdem unser erfahrener Stadtammann nicht mehr kandidiert.

  2. Was sind die dringendsten Herausforderungen vor Ort – und wie willst du diese mit sozialdemokratischer Politik anpacken?

     

    Luzia: Neue Lösungsansätze im Umgang mit der offenen Drogenszene um den Bahnhof. Suchtkranke brauchen Hilfe, die Bevölkerung Sicherheit. Schadensminderung ist ein Pfeiler der Schweizer Drogenpolitik. Im Aargau ist dieser seit jeher inexistent. Gassenküchen, Konsumräume und Notschlafstellenplätze sind nötig. Der Kanton soll seine Aufgaben machen – anstatt Steuergeschenke. Windisch mit bereits hohem Steuerfuss und knappen Mitteln kann die Versäumnisse nicht tragen.
    Adrian: In den letzten Jahren hat sich in Wettingen eingebürgert, dass man hier antwortet: die Finanzen. Ja, wir haben eine hohe Schulden last. Und nein: Viel Sparpotenzial gibt es nicht. Und ja: Wir sollten endlich den Steuerfuss erhöhen, der von einer schwindenden Mehrheit immer noch bei 95 Prozent gehalten wird. Mindestens so zentral sind aber Massnahmen in den Bereichen Hitzeminderung, nachhaltige Mobilität, bezahlbarer Wohnraum und auch das Pflegen unserer Vielfalt, insbesondere mit dem grossen Anteil an lebenserfahrenen Menschen.
    Lukas: Die Verbindung von sozialer Gerechtigkeit, ökologischer Verantwortung und wirtschaftlicher Vernunft ist mir sehr wichtig. Wir können diese nicht isoliert voneinander betrachten. Gute Mobilitätslösungen für alle Verkehrsteilnehmenden, inklusive einer guten Anbindung an den ÖV. Ein interessantes Kultur- und Freizeitangebot, aber auch ein attraktiver Steuerfuss gehören zu einer attraktiven Stadt. Entsprechend müssen wir die zur Verfügung stehenden Ressourcen sorgfältig für die dafür wichtigen Investitionen einsetzen.

    Claudia: Ich bin in der Sozialdemokratie verwurzelt und bringe diese Werte in jede politische Diskussion ein. Herausforderungen wie Klimawandel, Innenverdichtung, Fachkräftemangel und belasteter Verkehrsinfrastruktur stellen wir uns. Die Entwicklung des Wohnraumangebots wird für die Zukunft zentral sein. Rheinfelden hat bereits viele gute Grundlagen geschaffen (z. B. Energiestadt Gold, Genossenschaften, Verkehrsinfrastruktur) und hat finanziell eine solide Basis. Diese Grundlagen will ich im Dialog stärken und weiterentwickeln.

  3. Womit verbringst du deine Zeit abseits der Politik?

    Luzia:
    In der Bewegung und Begegnung: Beim Wandern, auf Skitouren, bei Spaziergängen rund ums Wasserschloss oder am Meer in meiner zweiten Heimat Italien. Gesellige Abende mit Freund:innen, Familie oder Kultur geniesse ich sehr.
    Adrian: Mit meiner Familie, Rudern, Lesen und Musik machen.
    Lukas: Wir wohnen mit unseren vier erwachsenen Kindern und unserem Schwiegersohn in einem grossen Haus mit Garten. Da gibt es immer etwas zu tun. Wenn wir Zeit finden, sind meine Frau und ich mit dem Fahrrad oder zu Fuss unterwegs.
    Claudia: Ich reise gerne, vor allem mit dem Zug, und ich laufe gerne.

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