Am 3. März 2024 stimmen wir über die 13. AHV-Rente ab – für Renten, die zum Leben reichen!
Silvia Dell’Aquila ist Präsidentin des Aargauischen Gewerkschaftsbundes, Vize-Präsidentin von ArbeitAargau und Aarauer Stadträtin.
Beim Thema Altersvorsorge mussten wir in den letzten Jahren immer wieder Angriffe von bürgerlicher Seite abwehren. Erfolgreich, bis auf die letzte Reform (Rentenaltererhöhung), mit welcher die AHV auf dem Buckel der Frauen saniert wurde. Eine bittere Niederlage. Mit der vom Schweizerischen Gewerkschaftsbund lancierten Initiative für eine 13. AHV-Rente, welche am 3. März 2024 zur Abstimmung kommt, gehen die Gewerkschaften wieder in die Offensive, um eine dringend notwendige Verbesserung der Situation für alle Rentnerinnen und Rentner zu erreichen.
Die Rente reicht nicht mehr
In den letzten Jahren sind die Kosten für alle gestiegen. Mieten, Krankenkasse, Lebensmittel, Energie: das Leben wird teurer. Die AHV-Renten werden zwar teilweise der Teuerung angepasst, doch nicht alles ist in diese eingerechnet, beispielsweise die Krankenkassenprämien. Die Kaufkraft sinkt, viele Rentnerinnen und Rentner kommen immer schlechter über die Runden. Auch sinken die Pensionskassenrenten immer mehr. Der Schweizerische Gewerkschaftsbund hat berechnet, dass die Teuerung, die Lebenshaltungskosten und die Krankenkassenprämien eine ganze Monatsrente wegfressen. Es braucht ein Mittel, um den Kaufkraftverlust auszugleichen. Mit der 13. AHV-Rente kann im Pensionsalter der Lebensstandard einigermassen gehalten werden.
Menschen mit tiefen Renten profitieren, vor allem Frauen
Von den steigenden Lebenskosten sind vor allem Menschen mit tiefen Renten betroffen. Diese haben sehr oft auch keine weitere Rente, weder eine 2., noch eine 3. Säule. Bekanntlich befinden sich darunter überdurchschnittlich viele Frauen. Schätzungsweise ein Drittel weniger Rente beziehen Frauen im Vergleich zu den Männern. Diese Lücke entsteht aus typischen Frauenbiographien, die von viel unbezahlter Care-Arbeit, Lücken im beruflichen Lebenslauf und durchschnittlich tieferen Löhnen geprägt sind. Eine 13. AHV-Rente wirkt für sie am besten, denn bei der AHV sind alle versichert.
Können wir uns das leisten?
Bürgerlicher Hysterie zum Trotz: Der AHV geht es gut, die Kassen sind gefüllt. Die düsteren Prognosen sind nicht eingetreten. Im Gegenteil, statt Defizite schreibt die AHV Überschüsse. Denn die Schweiz ist produktiver, die Löhne steigen, mehr Menschen arbeiten. Die 13. AHV-Rente kostet etwas mehr als 4 Milliarden pro Jahr, mit den Überschüssen und allenfalls kleinen Anpassungen bei den Lohnabzügen ist diese finanzierbar. Denn die AHV ist ein Erfolgsmodell und lohnt sich. Arbeitgebende und auch Topverdienende müssen sich daran beteiligen. Ihre Millionenlöhne und -Boni sind AHV-pflichtig – ohne dass sie dafür mehr Rente erhalten. Das kommt uns allen zugute. Und die AHV ist günstig: Sie hat tiefe und stabile Kosten. Alle Erträge fliessen direkt in die Renten – hier verdienen keine Banken, Vermittler oder Aktionäre mit wie bei der 2. oder 3. Säule.
Darum: Ja am 3. März zur Initiative für eine 13. AHV!
KOMM AUCH ZUM SPAZIERGANG FÜR EINE 13. AHV-RENTE IN AARAU!
Am 13. Februar 2024 lädt der Dachverband ArbeitAargau zu einem Spaziergang für eine 13. AHV-Rente in Aarau ein. Start ist auf dem Bahnhofplatz um 17.15 Uhr. Der Spaziergang führt zum KuK, wo nach kurzen Reden von Grossrätin Mia Jenni und mir, Gabriela Medici (SGB) ein Referat zur Initiative hält. Komm auch und unterstütze den Abstimmungskampf für eine 13. AHV-Rente!