SP Aargau lehnt das Kantonsreferendum entschieden ab – für Gleichstellung und Besteuerung nach wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit

Ein Angriff auf einen jahrelang erarbeiteten Kompromiss

Die SP Aargau wehrt sich klar gegen das vom Regierungsrat geplante Kantonsreferendum gegen das Bundesgesetz zur Individualbesteuerung. Mit diesem Referendum würde ein jahrelang erarbeiteter Kompromiss torpediert, der endlich die Heiratsstrafe abschafft und eine zivilstandsunabhängige Besteuerung ermöglicht.

Gleichstellung, die wirkt

Die Individualbesteuerung ist ein entscheidender Schritt zu echter Gleichstellung. Heute lohnt es sich für viele, insbesondere Frauen, kaum, ihr Pensum zu erhöhen, weil das Zweiteinkommen unverhältnismässig stark besteuert wird. „Die Reform schafft fairere Bedingungen, stärkt die Chancen von Frauen im Beruf und verbessert damit ihre Altersvorsorge,“ betont SP-Grossrätin Mia Jenni.

Bürokratie-Argument überzeugt nicht

Das häufig vorgebrachte Bürokratie-Argument überzeugt die SP nicht. Die Steuerverwaltungen befinden sich in einem stetigen Digitalisierungsprozess. „Mit der Umstellung auf die Individualbesteuerung könnten auch weitere Möglichkeiten der Digitalisierung genutzt werden, um den Zusatzaufwand zu kompensieren,“ so SP-Grossrätin und Co-Präsidentin Lucia Engeli.

Familien zahlen trotz Vollsplitting im Aargau tausende Franken mehr

Besonders deutlich zeigt sich die Ungerechtigkeit bei den Steuerbelastungen im Aargau: Rund ein Drittel der Ehepaare mit Kindern zahlt heute nachweislich mehr Gemeinde- und Kantonssteuern als unverheiratete Paare in der gleichen Situation. Bei durchschnittlichem Einkommen sind das schnell 1’000 bis 2’000 Franken mehr jährlich, in gewissen Konstellationen sogar über 50 Prozent mehr. „Es ist schlicht nicht hinnehmbar, dass Familien allein wegen ihres Zivilstands mit mehreren tausend Franken zusätzlich belastet werden,“ erklärt SP-Grossrätin Carol Demarmels.

Stabile Finanzen ermöglichen Reform

Die SP Aargau erinnert daran, dass der Kanton über stabile Finanzen verfügt. Die Einführung der Individualbesteuerung verursacht zwar Kosten – diese sind jedoch tragbar. Investitionen in eine faire, zukunftsfähige Steuerpolitik sind sinnvoller als weitere Steuergeschenke an wenige Privilegierte, so die SP.

Jetzt braucht es den Wechsel

Für die SP Aargau ist klar: Statt die längst überfällige Reform zu blockieren, braucht es jetzt den Mut zum Wechsel – für Gleichstellung und eine Besteuerung nach wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit statt nach Zivilstand.

Ansprechpartner:innen zu diesem Thema

Carol Demarmels

Carol Demarmels

Grossrätin Baden

Lucia Engeli

Lucia Engeli

Grossrätin Aarau

Mia Jenni

Mia Jenni

Grossrätin Baden & Co-Fraktionspräsidentin

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