Schulgesetz: Ein Schelm der Böses denkt?

Die Totalrevision des Schulgesetzes ist das wohl wichtigste Bildungsgeschäft der laufenden Legislatur. Modernisierung und die meisten der Anpassungen werden von der SP begrüsst. Hingegen wird kritisiert, dass der Regierungsrat seine Botschaft mitten in den Frühlingsferien präsentiert. Ein Schelm, der Böses denkt?

Die SP begrüsst, das die überfällige Totalrevision des Schulgesetzes von der Regierung in Angriff genommen wurde. Die Anpassung von nicht mehr zeitgemässen Begriffen und die verbesserte Lesbarkeit ist zu begrüssen. Ebenfalls wertet die SP positiv, dass Rechte und Pflichten (beispielsweise von Eltern und Gemeinden) klarer geregelt werden. In diesem Zusammenhang begrüsst sie explizit, dass Kontakte und Besuche von Eltern geregelt und sich Lehrpersonen somit besser dem Kerngeschäft widmen können. Der Eintrag von unentschuldigten Absenzen im Zeugnis entspricht dem Zeitgeist. Zudem ist dies in vielen Kantonen bereits heute gang und gäbe. Was die entschuldigten Absenzen anbelangt, hat sich die SP noch keine abschliessende Meinung gebildet. «Der Schulabsentismus ist ein Problem, das sich zunehmend verschärft», meint Colette Basler, SP-Grossrätin und Mitglied der Bildungskommission. «Hier braucht es bessere Handlungsmöglichkeiten für Schulen», fügt Basler hinzu.

Einheitliche Infrastruktur und Lehrmittel längst fällig

Eine chancengerechte, zeitgemässe und vernetzte ICT-Ausstattung für die Schulen und die entsprechenden Standards sind wichtig und erleichtern die Arbeit der Schulen vor Ort. «Mit dem Schaffen einer einheitlichen, elektronischen Bildungs-Identität wird ein Anliegen der SP erfüllt», so Alain Burger, SP-Grossrat und ebenfalls Mitglied der Bildungskommission. «Dass heute keine einheitliche Basisinfrastruktur und festgelegte Lehrmittel bestehen, ist uns schon lange ein Dorn im Auge», so Burger weiter.

Die Entlastung der Schulen bei strafrechtlichen Fragestellungen wird ebenso wohlwollend entgegengenommen, wie der neu aufgenommene Sprach- und Kulturaustausch in anderen Sprachregionen. Der Schnittstellenthematik kommt beim Datenaustausch ein besonderes Augenmerk zu. «Wir sind froh, dass die Möglichkeit eines gewissen Datenaustausches weiterhin besteht», so Basler. «Nur so kann zum Beispiel gewährleistet werden, dass auch auf Stufe Sek II mit den Checkresultaten weitergearbeitet werden kann». Das Verbessern der Schnittstelle Sek I und Sek II ist ein gemeinsames Anliegen von Berufsverbänden und Parteien. Zudem ist die SP erfreut darüber, dass die Wichtigkeit der Dualität auch bei der Bezirksschule neu explizit hervorgehoben. Die Schulsozialarbeit wird auch im Mittelschulgesetz verankert.

Blockzeiten und Tagesstrukturen immer noch nicht verbindlich

Die SP kritisiert, dass Blockzeiten und Tagesstrukturen nicht verbindlicher geregelt werden und die Regierung der Meinung ist, dass die aktuellen gesetzlichen Grundlagen genügen. Dies entspricht nicht den Bedürfnissen der Gesellschaft. In der Gesamtbilanz zieht die SP ein vorläufig positives Fazit. Bekanntlich liegt der Teufel im Detail und diesen Details werden sich die Mitglieder der Bildungskommission in den kommenden Wochen intensiv widmen.

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